Unter 18 nie
Die Bundeswehr rekrutiert seit einigen Jahren verstärkt Minderjährige. Seit 2011 hat sich der Anteil der Minderjährigen in der Bundeswehr mehr als verdoppelt, heißt es in der Studie "Why 18 matters" des Deutschen Bündnisses Kindersoldaten und der Organisation Child Soldiers International. Als große Industrienation untergrabe Deutschland gemeinsam mit den USA und Großbritannien damit den internationalen sogenannten "Straight-18-Standard", der die Rekrutierung von Minderjährigen verbiete - und damit auch den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten.
Weitere Infos findet man auf der offiziellen Homepage Unter18 nie
Neben der intensiven Werbung der Bundeswehr an Schulen, auf Stadtfesten und durch „adventurecamps“ wird die Rekrutierung Minderjähriger gefördert durch die automatische Weitergabe der Adressen der Jugendlichen, die im kommenden Jahr 18 Jahre alt werden, von den Kommunen an die Kreiswehrersatzämter. Je nach Geburtsdatum betrifft dies auch 16 jährige und somit minderjährige Jugendliche. Gegen diese Weitergabe der Daten gibt es ein persönliches Widerspruchsrecht, welches kaum wahrgenommen wird, da es nicht bekannt ist. In Münster ist es 2022 u.a. auf Initiative der FiM und mit Hilfe der GEW gelungen, dass an den Schulen in den entsprechenden Klassenstufen über dieses Widerspruchsrecht der automatischen Datenweitergabe informiert wurde. Gleichzeitig hat auch die Stadtverwaltung in den sozialen Medien Hinweise veröffentlicht. Daraufhin haben einige Jugendliche dieses Widerspruchsrecht wahrgenommen.
Leider hat die Stadtverwaltung diese Information der Jugendlichen 2023 „aus Kostengründen“ wieder gestoppt. Die FiM schreibt deswegen Anfang jeden Jahres zusammen mit anderen Friedenorganisationen die Schulen an und bittet diese, ihre Schülerinnen und Schüler über ihre Rechte zu informieren. (Brief an die Schulen)
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